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Freewriting zur Ideenfindung (datenwerks Lieblingsmethode #23)

Einfach drauf losschreiben, heißt es beim Freewriting, und dann so lange schreiben, bis der Wecker klingelt oder die Hand abfällt. Freewriting kommt eigentlich aus der kreativen Schreibarbeit und hilft im datenwerk als eine von vielen Methoden aber auch bei Ideen- und Themenfindungen.

So geht Freewriting

Vorbereitungdie datenwerkerinnen Melanie, Julia, Timo und Peter beim Freewriting

Um mit Freewriting zu starten, braucht es nur wenig Vorbereitung:

  • Jede teilnehmende Person braucht einen Zettel und einen Stift. (Tippend geht’s auch, das händische Schreiben automatisiert das Ganze angeblich aber noch mehr.)
  • Zusätzlich braucht es einen vorbereiteten inhaltlichen Impuls. Im datenwerk haben wir uns z.B. Gedanken über Neubau gemacht – also über den Wiener Bezirk, in dem das datenwerk-Büro liegt. So ein Impuls kann entweder eine offene Frage sein, wie z.B. „Was fällt dir zu Neubau ein?“ Oder es handelt sich um einen passenden Satzanfang, wie z.B. „Für mich ist Wien-Neubau der Bezirk, …“ oder „Die NeubauerInnen sind ganz besonders, weil …“ Satzanfänge wie jene ermöglichen es meist besser, schnell ins Schreiben einzusteigen.
  • Und: es braucht einen Wecker, der auf 10 Minuten gestellt wird. So lang dauert das Freewriting dann auch. Für ein schnelles Brainstorming reichen aber auch 5 Minuten.

Durchführung

Ist alles vorbereitet, geht’s los: Jede teilnehmende Person schreibt für sich die gesamte festgelegte Zeit. Aufgeschrieben wird alles, was einem/r in den Sinn kommt, egal ob es Sinn macht oder zum Thema passt. Es geht also darum, ungefiltert alles niederzuschreiben und sich erst später mit dem Inhalt auseinanderzusetzen.

Beim Einstiegssatz „Für mich ist Wien-Neubau der Bezirk, …“ kann’s also unterschiedlich weitergehen, z.B. mit

  • … zu dem mir nichts einfällt.
  • … der mal alt war und jetzt ganz neu sein will.
  • … in dem alle Bobos wohnen.
  • … wo viele Geschäfte sind.

Auch in weiterer Folge bleibt der Text mal mehr und mal weniger nah am Impulsthema dran. Und das ist auch gut so – schließlich soll ja ungefiltert alles niedergeschrieben. Da entstehen dann Beispiele wie folgende:

Beispiel Freewriting mit dem Text: "Bobobibabubu. Chikidibuh. Ich hätte jetzt auch gern einen Café, aber bitte nicht mit Sojamilch. Und Frühstück wäre fein. "Was darfs denn sein, der Herr?" Keine Ahnung. Beispiel Freewriting mit dem Text: "Gibt es sowas wie ein Höfefest in Wien-Neubau? Ich fand das ein schönes Event bei uns in St. Pölten. Und Open House Wien ist sicher auch ein Event, wo man Einblicke in Neubauer Architektur bekommt, die man als Außenstehender sonst nicht hat."

Mit den Freewriting-Texten weiterarbeiten

Wie man mit den entstandenen Texten danach umgeht, hängt vom Zweck des Freewritings ab. Wichtigste Regel dabei ist, dass jede Person ihren Text für sich behalten darf – schließlich können ja hier sehr wohl intime Themen entstanden sein, die gar nichts mit dem Thema zu tun haben, oder eine volle Seite mit „Ich finde diese Übung blöd. Ich finde diese Übung blöd. Mir fällt nichts ein. …“.

Sonst bietet sich an, dass jede schreibende Person ihren eigenen Text nochmals durchliest und die besten Ideen mit Textmarker markiert. Erst im nächsten Schritt sollte darüber nachgedacht werden, welche Ideen tatsächlich umsetzbar sein könnten.

 

Wie sind eure Erfahrungen mit Freewriting? Erzählt es uns hier in den Kommentaren! Oder wollt ihr Freewriting unter unserer Anleitung ausprobieren? Schreibt uns ein e-Mail an office@datenwerk.at.

Petra Permesser

Petra weiß, was das Netz spricht. Die Kommunikationswissenschafterin und Soziologin kümmert sich im datenwerk um alles, was mit Daten zu tun hat: Suchmaschinenoptimierung, Algorithmen, Ads und das Social Media Monitoring Tool "Opinion Tracker" sind Petras Metier. Außerdem tüftelt sie häufig an Story Maps und weiß, wie komplexe Software-Projekte mittels User Stories strukturiert werden können.

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