9 Tipps für den perfekten Ton in deinen Videos

Geschätzte Lesezeit 4 Minuten

Ich sage: der Ton macht die Musik! Video ist und bleibt zwar die Queen of Content im Jahr 2022, darüber haben wir bereits bei uns im Blog geschrieben. Das beste Video ist aber wertlos, wenn der Ton nicht passt. Hier findest du 9 Tipps um deine Videos mit gutem Ton auszustatten.

Ohne guten Ton geht gar nichts, das sagt auch Michael Moore. Ein unscharfes Bild verzeihen die ZuschauerInnen gerne mal, Unverständlichkeit durch schlechten Ton allerdings nicht. Der Ton trägt die Geschichte. 

Hier sind 9 Tipps für deine Aufnahme von guten Tonspuren für dein Video. Ich beziehe mich hier ausschließlich auf Sprachaufnahmen.

#1 Plane Zeitpunkt & Ort

Wenn du nicht völlig spontan ein Video drehst, dann ist dir Zeitpunkt und Drehort ja vorab bekannt. Mach dich mit den örtlichen Gegebenheiten vertraut. Rauscht dort alle 5 Minuten die S-Bahn vorbei? Dann solltest du über einen Location-Wechsel nachdenken oder einfach Tipp #2 beherzigen.

Im Freien Drehen ist für die Aufnahme von gutem und klarem Ton immer schwierig. Abgesehen von unterschiedlichen Störquellen kann dir auch das Wetter einen Strich durch die Rechnung machen. Nichts ist nerviger als eine rauschende und unverständliche Sprachaufnahme, weil es beim Dreh windig war.

#2 Mach ein Voice-Over

Wenn deine Sprachaufnahme nicht zwingend synchron zum Bild ablaufen muss, denk doch mal über ein Voice Over nach! So kannst du ganz entspannt schöne Bilder drehen, ohne dir über den Ton Gedanken machen zu müssen. Danach kannst du ganz in Ruhe zuhause ein Voice Over aufnehmen, ganz ohne Störgeräusche, Wind oder S-Bahnen. Das kannst du später auch wie es beliebt zusammenschneiden, da es ja nicht an ein Bild gekoppelt ist.

#3 Sorg für Ruhe

Nimmst du an einem Ort auf, wo sich auch andere Menschen aufhalten? Dann stelle sicher, dass niemand hereinplatzt, während du gerade den Take deines Lebens machst. Drucke dir ein Schild aus mit Texten wie "DREHARBEITEN - Bitte Ruhe!" oder "TONAUFNAHME - Nicht stören!" und hänge es an deine Tür.

#4 Halte dein Mikrofon so nah wie möglich

Egal, an welchem Ort du aufnimmst: halte dein Mikrofon IMMER so nah wie möglich an die Schallquelle, also deinen Mund. Stelle sicher, dass Konsonanten keine unangenehmen Nebengeräusche verursachen indem du einen Pop-Filter verwendest.

Wenn du ein kleines Ansteckmikro verwendest, kannst du allerdings auch sehr gute Ergebnisse erzielen, wenn du es im Hals- oder Brustbereich platzierst. Ob du eine gute Position gewählt hast, erkennst du durch Tipp #6.

#5 Verwende ein externes Mikrofon

Du nimmst mit deinem Smartphone ein Video auf? Das ist super, denn Smartphone-Kameras sind mittlerweile wirklich leistungsstark. (Tipps zum Thema Filmen mit dem Smartphone haben wir übrigens schon für dich.) Leider sind die Mikrofone in den Geräten aber nicht besonders gut. Und du hast außerdem ein weiteres Problem: denke an Tipp #4! Wie willst du dich aus einer vernünftigen Perspektive filmen und gleichzeitig das Mikrofon an deinen Mund halten? Könnte schwierig werden.

Abhilfe schafft ein externes Mikrofon. Die bekommst du in ganz einfachen Varianten mit Kabel schon für 20 €. Ans Smartphone anstecken und es kann losgehen. Wer gerne kabellos aufnehmen möchte, kann das zum Beispiel mit dem Rode Filmmaker Kit oder dem Rode Wireless Go tun.

#6 Kontrolliere IMMER den Ton vor der Aufnahme

Nie, und ich betone, NIEMALS solltest du Ton aufnehmen, ohne vorher die Aufnahmequalität zu kontrollieren. Mache eine Testaufnahme unter den selben Bedingungen wie beim tatsächlichen Dreh. Höre sie dir in Ruhe und über eine gute Wiedergabequelle (Kopfhörer) an. Wenn alles passt, kannst du mit der Aufnahme starten.

Im besten Fall kontrollierst du auch während deiner Aufnahme konstant den Ton. Wenn du alleine bist, ist das natürlich schwierig, denn dafür musst du ständig Kopfhörer tragen. Das sieht in deinem Video eventuell doof aus. Vielleicht kann dir ein/e FreundIn oder dein/e PartnerIn dabei helfen?

#7 Nimm die "Stille" auf

Dir wird niemals eine Aufnahme gelingen, in der in Sprechpausen totale Stille herrscht. (Außer du nimmst in einem völlig schalltoten Raum auf.) Egal, wo wir uns befinden, überall gibt es einen gewissen Grundpegel an Geräuschen. Wenn du vor hast, deine Tonaufnahme später zu schneiden und nur bestimmte Teile deines Videos mit der Aufnahme zu unterlegen, dann nimm beim Dreh die "Stille" auf:

Setze dich an deinem Drehort hin und verursache keine Geräusche. Nimmt für ein paar Minuten die vermeintliche Stille auf. Mit dieser Tonspur kannst du später die Lücken zwischen deinen Sprechparts füllen und so für ein angenehmeres und realistischeres Hörgefühl bei deinen ZuseherInnen sorgen.

#8 Bearbeite deine Aufnahme im Nachhinein

Wenn du erfolgreich dein Video mit gutem Ton aufgenommen hast, solltest du unbedingt noch eine Nachbearbeitung durchführen: Du kannst die Qualität deiner Tonaufnahme mit Tools wie Equalizern und Kompressoren verbessern und die Aufnahme auf eine angemessene Lautstärke bringen. Was bringt dir schließlich ein super klarer Ton, wenn das Video aber so leise ist, dass es niemand gut verstehen kann.

Am Computer gibt es zahlreiche Programme um Audio zu bearbeiten. Kostenlos und leistungsstark ist zum Beispiel Audacity. Eine weitere gute Alternative ist OBS. Der Audio-Codec von Audacity hat einen recht eigenen Klang - wenn dir dieser nicht zusagt kann OBS eine gute Alternative sein.

Apps zur reinen Audiobearbeitung sind leider eher rar. Eine sehr einfache und praktische App für iOs ist AudioFix. Für Android ist sie leider nicht kostenlos verfügbar. Dafür gibt es aber WavePad Audio, damit lassen sich Audiodateien auch auf Android nachbearbeiten.

Auf dem Computer gibt es viele verschiedene Möglichkeiten. Videoschnittsoftware hat oft auch Möglichkeiten für Audiobearbeitung (Adobe Premiere, Davinci Resolve (kostenlos)). Wenn es dann so richtig advanced werden soll bietet sich Adobe Audition an. Die richtigen Audio Profis arbeiten dann mit Programmen wie Avid Pro Tools oder Logic Pro X. Diese Programme sind aber wirklich nur für Audio Professionals sinnvoll, weil die Programme hochspezialisiert und recht teuer sind.

#9 Hab Spaß!

Wenn du andere Menschen mit deinen Videos erreichen willst, dann solltest du auch Spaß an der Erstellung haben. Denn vor allem an der Sprache erkennt man schnell deine Stimmungslage. Wenn du alle obigen Punkte verinnerlichst, wirst du mit der Zeit routiniert arbeiten und dir gar keine Gedanken mehr über technische Gegebenheiten machen müssen. Dann kannst du dich völlig auf deine Message konzentrieren. Happy recording! :-)

 

Kennst du weitere Apps oder hast mehr Tipps für gute Aufnahmen? Auch bei Fragen helfen wir dir gerne weiter. Schreib uns einfach an office@datenwerk.at.

datenwerk | Team Farner