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Mehr Vertrauen auf Facebook? So will sich die Plattform ändern!

Facebook möchte das Vertrauen und die Liebe seiner UserInnen zurückgewinnen

Mehr Gruppen, mehr Vertrauen? Der neue Fokus von Facebook.

2018 verloren viele UserInnen ihr Vertrauen in Facebook. Neben mehreren Sicherheitslücken und geleakten internen E-Mails sorgte Facebook in 7 von 12 Monaten für Schlagzeilen. Die Anhörung von Mark Zuckerberg vor dem US-Senat sorgte für einige Lacher aber auch unangenehme Pausen. Vielleicht kündigte Zuckerberg deshalb auf der F8 höchstpersönlich an, dass es an der Zeit für Veränderungen ist.

Neuer Look für Facebook

Facebook bekommt ein Makeover, in dem die Funktionen an die von Facebook lite angepasst werden. Nicht nur optisch, auch inhaltlich ändert sich einiges. Mark Zuckerberg möchte wieder Vertrauen herstellen, welches vor allem durch Gerüchte/Anschuldigungen bezüglich politischer Ads hinterfragt wird. Aber auch die Wirkung der Plattform als Filterblase wird während Wahlkämpfen kritisiert. Werbetreibende haben ein paar dieser Änderungen schon zu spüren bekommen. Seit kurzem muss man für politische Werbeschaltungen auf Facebook nachweisen, dass man aus dem Land ist, in dem man diese Werbung schalten möchte. Zuckerberg verkündigte auch, dass er andenkt Mikrotargeting bei politischen Werbeschaltungen komplett zu streichen. Wahlbeeinflussung ade. Oder?

 
Aber nicht nur im B2B-Bereich wird sich einiges ändern. Auch für normale UserInnen soll das neue Facebook-Update neue Funktionen bringen. „Neue Regeln und andere Werte“, verkündet Zuckerberg, seien notwendig um das Vertrauen in Facebook wiederherzustellen. Dabei liegt der neue Fokus der Plattform auf Gruppen, Veranstaltungen und „privaten Unterhaltungen“ wie du in unserem letzten Blog Beitrag zum Thema Vertrauen in Sozialen Medien nachlesen kannst.
 

Gruppen auf Facebook

Ein aktualisierter Gruppen-Tab und mehr Gruppen-Content im normalen News Feed und Vorschläge für neue Gruppen in anderen Tabs (Marketplace, Gaming, Facebook Watch) soll die Suche nach neuen Gruppen vereinfachen. Außerdem werden neue Features zur Unterstützung von spezifischen Communities versprochen. Beispiele sind anonyme Fragen, etwa für Selbsthilfegruppen oder einfachere Möglichkeiten, mit potentiellen Arbeitgebern/-nehmern Kontakt aufzunehmen.
 

 

Screenshots des neuen Gruppen Tools
© Facebook

Meet new friends

Dass einem Profile mit Gemeinsamkeiten zum eigenen vorgeschlagen werden klingt nicht nach einer bahnbrechenden Neuerung oder? Der Unterschied zu den normalen Vorschlägen, die man jetzt schon erhält, ist, dass man erst dann neue Vorschläge erhält, wenn man mindestens ein gemeinsames online Interesse teilt. Außerdem muss es eine Verbindung in der echten Welt geben (gleicher Arbeitsplatz, gleiche Uni, etc.).  Der Ansatz diese Funktion nur durch Opt-In zu ermöglichen, könnte ebenfalls ein Anzeichen dafür sein, dass Zuckerberg mehr Vertrauen schaffen möchte.
 

 

Screenshot der Funktion "Meet new friends"
© Facebook

Secret Crush

Eine Funktion, die schon in mehreren südamerikanischen und asiatischen Ländern getestet wurde, wird jetzt auf 19 Länder ausgeweitet. Wer sich entschließt bei „Secret Crush“ mitzumachen, kann aus der Freundesliste 9 Kontakte auswählen bei denen sie/er sich mehr als Freundschaft vorstellen kann. Damit das auch ein Secret bleibt, erhalten diese ausgewählten Kontakte erst dann eine Benachrichtigung, wenn sie selbst erstens bei Secret Crush mit machen. Zweitens müssen sie ebenfalls angeben sich mehr vorstellen zu können.
 

 

Screenshot 1 der Funktion "secret crush"
© Facebook

Lass uns unter 4 Augen sprechen

Ganz im Sinne des neuen Vertrauens-Ansatzes, möchte Zuckerberg einen neuen Fokus auf mehr Privatsphäre legen. Zwar wird es eine Weile dauern, aber der News Feed wie wir ihn heute kennen soll verschwinden. Und was ersetzt ihn? Unterhaltungen! Facebook stellt momentan das Back-end für Facebook, Instagram und WhatsApp. Zuckerberg möchte diese Verbindung nutzen, um einen nahtlosen Übergang zwischen den Apps herzustellen. Die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung von WhatsApp-Nachrichten soll demnach auch auf die anderen Plattformen übertragen werden. Die Idee ist, dass es aus Sicht der UserInnen egal ist, von welcher App sie Benachrichtigung erhalten. Wenn jemand also lieber über Messenger schreibt, jemand anderer aber hauptsächlich Instagram nutzt, warum sollte man Apps wechseln?

 

 
Wie genau das alles funktionieren wird, ist noch unklar. Es wirft vor allem auch andere Fragen auf: Wie funktioniert das, wenn jemand eine dieser Apps gar nicht hat? Wie stellt Facebook fest, wer welchen Dienst am liebsten nutzt? Vor allem würde so eine Verbindung viel offener darstellen, wie viel Datenaustausch zwischen den Apps stattfindet. Ob sich das positiv auf das Vertrauen in den sicheren Umgang mit persönlichen Daten auswirkt?

 

 
Wir bleiben also gespannt, welche Veränderungen tatsächlich umgesetzt werden und auch, wann sie für uns zu spüren sind. Ob Facebook den Sprung zu einer „Plattform des Vertrauens“ schafft, wird wohl erst die Zeit zeigen.
 
Wie ist deine Beziehung zu Facebook? Bist du zufrieden oder hast du Fragen? Melde dich einfach unter office@datenwerk.at und schreib uns was du brauchst, oder lies dir an was es schon zum Thema auf unserem Blog gibt.

Christoph Striedner

Christoph kommuniziert und designed. Deshalb ist er bei datenwerk auch als Kommunikationsdesigner beschäftigt. Im Blog schreibt er meist über Webdesign, Social Media und Methoden für verschiedene Online Projekte.

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