Meine Webseite selbst mitgestalten? - CMS-Systeme im Vergleich

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Im heutigen Zeitalter wird der Auftritt im Web immer wichtiger. Doch wie kann ich meine eigene Webseite selbst gestalten? Und das so gut und so einfach wie möglich?

Als das Internet in den 90er-Jahren Einzug in unser Leben hielt, bestand es noch aus simplen, statischen Webseiten. Diese bergen allerdings 2 grundlegende Probleme für einen attraktiven Webauftritt:

  1. Sie sind völlig ungeeignet für eine Plattform mit dynamischen Inhalten (zum Beispiel das Programm einer Eventlocation oder ein Blog)
  2. Ohne Programmierkenntnisse sind diese Seiten nicht editierbar

Daraus entstand der Wunsch nach einem System, das eine Möglichkeit bietet, Inhalte der eigenen Webseite einfach selbst zu verändern und zu verwalten. Hier kommen die so genannten Content-Management-Systeme ins Spiel.

Was ist ein CMS und welches ist das Beste?

Content-Management-Systeme sind Softwarelösungen, welche einen Editor für redaktionelle Inhalte und teilweise auch für die optische Gestaltung einer Webseite zur Verfügung stellen. Diese Editoren können je nach System auch ohne Programmierkenntnisse bedient werden. Somit wird es allen ermöglicht, ihre Webseite selbst zu befüllen und die Inhalte zu warten.

Diese Systeme bergen unterschiedliche Vor- und Nachteile und eignen sich somit nicht alle für jede Art von Online-Projekt.

Es gibt also keine generelle Antwort auf die Frage „Welches CMS ist am besten?“. Viel mehr muss man sich die Frage stellen: „Welches CMS eignet sich am besten für die individuellen Anforderungen meiner Webseite?“

Welche CMS-Systeme habe ich zur Auswahl?

Macht man sich auf die Suche nach einem passenden CMS, kann man sich schnell zwischen den rund 300 Systemen, die der Markt derzeit bietet, verlieren. Die Auswahl reicht hier von einfachen Blog-Baukästen bis hin zu hoch komplexen Enterprise-Systemen. Hier stellen wir euch vier der beliebtesten CMS-Systeme – Wordpress, Joomla, Typo3 und Sulu – vor, um euch die Entscheidung etwas zu erleichtern. So kannst du schnell beginnen und deine eigene Webseite selbst gestalten.

WordPress

Mit seinem hohen Marktanteil ist WordPress mit großem Abstand das erfolgreichste CMS weltweit.

Ursprünglich wurde es für einfache Web-Blogs konzipiert, durch zahlreiche Erweiterungen (Plugins) hat es sich aber inzwischen zu einem umfangreich einsetzbaren CMS entwickelt.

WordPress bietet eine einfache Fünf-Minuten-Installation und ein intuitives und userfreundliches Backend. Auch die rund 14.000 kostenfreien Designvorlagen (Templates) vereinfachen die Erstellung der eigenen Webseite, sogar für Nutzer:innen ohne Programmierkenntnisse. Die Suchmaschinenoptimierung wird einem bei WordPress ebenfalls sehr leicht gemacht und kann mit entsprechenden Plugins noch weiter verbessert werden. Mehr zum Thema SEO und weitere interessante Themen zur Optimierung deiner WordPress-Seite, findest du in unserem Blogbeitrag Accessibility, SEO und Ladezeitoptimierung in WordPress.

Bei einem Projekt mit höheren Anforderungen ist es aber auch bei WordPress zu empfehlen, sich Expert:innen mit ins Boot zu holen.

Für komplexe Online-Projekte ist Wordpress nicht geeignet!

Typo3

Auch Typo3 zählt zu den beliebtesten CMS-Systemen und gehört zu den umfangreichsten seiner Art.

Typo3 ermöglicht die Umsetzung für fast jedes erdenkliche Web-Projektes. Für komplexe Seitenstrukturen und umfangreiche Konfigurationen ist Typo3 besonders geeignet. Daraus resultiert allerdings ein beträchtlicher Aufwand für Installation und Administration. Das System erfordert Fachkenntnisse und benötigt daher eine lange Einarbeitungszeit.

Typo3 kann viel – allerdings mehr, als man für eine durchschnittliche Webseite benötigt. Daher sollte man sich bei der Auswahl des passenden CMS genau überlegen, welche Anforderungen man hat. Ist es den höheren Aufwand, den Typo3 fordert, auch wirklich wert, wenn du deine eigene Webseite selbst gestalten willst?

Sulu

Sulu ist Open Source und basiert auf dem beliebten PHP-Framework Symfony. Bei der Basisinstallation können Inhalte für sogenannte Webspaces eingepflegt werden, das heißt die Seite fungiert als normale Homepage mit strukturierten Inhalten. Soll Sulu als Blog funktionieren, dann empfiehlt es sich das ArticleBundle zu installieren und die Beiträge als Artikel anzulegen. Falls du Formulare benötigst, kann auch das FormBundle aktiviert werden.

Sulu richtet sich dabei an Entwickler:innen, denn die Konfiguration wird über XML-Dateien gehandhabt und ist somit nicht selbsterklärend. Da es keine Themes gibt, muss das Styling der Webseite selbst gemacht werden.

Die Vorteile von Sulu sind, dass das Backend für die Verwaltung von Inhalten, Kontakten und Medien alles bereitstellt. Auch ein Rollen- und Rechtesystem ist bereits vorhanden. Weiters können mit wenigen Zeilen (XML) verschiedene Inhaltstypen definiert oder unterschiedliche Bildgrößen bzw. -qualitäten zu Verfügung gestellt werden. 

Wix

Wix ist ein Webseite-Baukasten und gehört inzwischen zu den erfolgreichsten seiner Art. Programmierkenntnisse sind nicht erforderlich.

Mit Wix kann man sich als Einzelperson oder kleines Unternehmen einen Webauftritt ohne große Zusatzkosten ermöglichen. Es basiert auf dem Freemium-Modell, daher ist die Basisversion kostenlos. Wer professionelle Funktionen benötigt, sollte sich aber definitiv für einen kostenpflichtigen Account entscheiden.

Auch wer gerne eine eigene Domain hätte, wird bei Wix zur Kasse gebeten.

Wer gerne etwas im HTML Code oder CSS verändern möchte, kommt bei Wix leider nicht weit. Im Gegensatz zu anderen Anbietern hat man hier keinen Zugriff auf den Quellcode und muss sich mit den HTML Widgets begnügen, die einem Wix zur Verfügung stellt. Auch eine Änderung des Codes durch den Wix-Support ist nicht möglich. Außerdem ist die Seite sehr eingeschränkt, wenn es um responsive Content geht - also Inhalte die sich an die Seitengröße anpassen. Die meisten Blöcke sind nicht responsive - man kann von einem vorgefertigten Theme kaum abweichen.

Squarespace

Auch bei Squarespace handelt es sich um ein Baukasten-System.  Es ist dafür ausgelegt, ohne Programmierkenntnisse sofort loslegen zu können. Squarespace bietet viele Designs zur Auswahl, die einem das Gestalten sehr vereinfachen. Hier gibt es zwar keine Gratisversion, man kann dafür aber im Quellcode Anpassungen vornehmen. Squarespace ist allerdings gerade im Bereich E-Commerce nicht auf den europäischen Markt ausgelegt und bietet teilweise keine Möglichkeiten, die rechtlichen Anforderungen in der EU zu erfüllen.

Zusammengefasst: Keines der oben genannten Systeme ist "das beste". Man sollte sich vor der Realisierung eines Web-Projektes genau überlegen, welche Anforderungen man hat, um bei der Auswahl des Content-Management-Systems keinen Fehlgriff zu begehen.

Wenn du bei der Umsetzung deines Web-Projektes Unterstützung brauchst, sind wir gerne jederzeit für dich da! Schreib uns einfach direkt an office@datenwerk.at.

datenwerk | Team Farner