Dieses Jahr jagt eine Wahl die nächste und im November wurde in der Steiermark gewählt. Wir haben uns dazu in der aktuellen Politbarometer Story des Monats angeschaut, wann über die GewinnerInnen einer Wahl geredet wird, und wann über die VerliererInnen.
Ein bekanntes Wahlergebnis
Das Wahlergebnis kommt uns gleich etwas bekannt vor. Ähnlich wie schon bei der Nationalratswahl im September, haben auch bei der Wahl in der Steiermark ÖVP und Grüne zugelegt, während SPÖ und FPÖ stark verloren haben. Die SPÖ verlor dabei 6,3% und die FPÖ sogar 9,3%. Damit sind sie die klaren Verlierer-Parteien dieser Wahl. Bei den SpitzenkandidatInnen aller vier Parteien sieht man im Politbarometer eine klare Spitze am Wahltag und am Tag danach.
Die GewinnerInnen…
Gewonnen haben vor allem die ÖVP (+7,6%) und die Grünen (+5,4%). Diesen Trend konnte man schon vor der Wahl erkennen. Denn die beiden Parteien lagen nicht nur in Umfragen gut, sie waren auch im Politbarometer hoch im Kurs. Schützenhöfer und Krautwaschl haben beide die Wahltagsspitze wie die anderen auch. Doch bei Schützenhöfer sehen wir, dass er vor der Wahl mehr Nennungen hatte als danach. An den beiden Tagen vor der Wahl findet der Politbarometer für ihn 130 Treffer, während es an den beiden Tagen nach der Wahlspitze insgesamt nur 91 sind. Wenn wir uns die Tage im Politbarometer genau ansehen, sehen wir auf den ersten Blick, an welchen Tagen mehr Nennungen waren.
Bei Sandra Krautwaschl, Spitzenkandidatin der Grünen, sehen wir diesen Unterschied sogar noch deutlicher. Sie hat an den Tagen nach der Wahl nur halb so viele Treffer (24) wie davor (47). Hier sehen wir ihre Entwicklung von den Tagen vor der Wahl bis ein paar Tage danach. Auch da stellen wir fest, dass vorher weit mehr über sie geredet wurde als danach.
Es scheint also offensichtlich, dass wir uns nach einer Wahl nicht mehr so sehr für die GewinnerInnen interessieren, wie noch davor. Ist es mit den VerliererInnen also dann genau umgekehrt?
…und die VerliererInnen
Bei SPÖ-Spitzenkandidat Michael Schickhofer sehen wir sehr schön, dass nach der Wahl mehr über ihn gesprochen wird als davor. In Zahlen: am Tag vor der Wahl hatte er 58 Nennungen im Politbarometer, am Tag nach Verkündung des Ergebnisses steigt er auf 85.
Bei Mario Kunasek von der FPÖ ist das hingegen anders. Er war vor der Wahl genauso ein großes Thema wie danach. In Zahlen bedeutet das: Am Tag vor der Wahl (23.11.) gab es zu ihm 48 Treffer. Am Tag nach dem Ergebnis (26.11.) waren es ebenso genau 48.
Warum sind VerliererInnen so interessant?
Woran liegt es also, dass wir über die GewinnerInnen eher vor der Wahl und über die VerliererInnen vor allem nach der Wahl reden?
Eine Erklärung dafür ist, dass man über mögliche Konsequenzen spricht und spekuliert, wenn ehemals große Parteien wie die SPÖ starke Verluste einfahren. Auch nach der Steiermark-Wahl wurde viel darüber gesprochen, was die SPÖ für Schlüsse aus diesem Ergebnis zieht und wie es danach weitergeht.
Eine andere mögliche Erklärung wäre, dass die GewinnerInnen zumindest teilweise gewinnen, gerade weil wir im Vorfeld so viel über sie berichten und sprechen und sie deshalb viel präsenter sind.
Hast du noch Fragen dazu oder möchtest du deine eigene Analyse mit dem Politbarometer starten? Dann melde dich einfach bei unseren ExpertInnen unter office@datenwerk.at.