Pinterest für Unternehmen - brauche ich das?

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Viele österreichische Unternehmen lassen die Plattform Pinterest bislang außen vor. Zu unrecht, wie wir meinen.

Warum Pinterest?

Auf Pinterest geht es in erster Linie um Inspiration. Und die ist für mehr Zielgruppen von Bedeutung, als man auf den ersten Blick annehmen könnte. Neben der meist gängigen Kombination aus Facebook und Instagram könnte also bald schon Pinterest zum Standard der Social Media Kommunikation von Unternehmen gehören.

Dabei geht es auf der Mischung von Pinnwand und sozialem Netzwerk vor allem um Bilder-Content. Pinterest versteht sich selbst als visuelle Suchmaschine. Menschen auf der Suche nach Ideen für die Wohnung oder das Haus, Reisen, Mode, Kochen, Gärtnern uvm. werden hier fündig. Die Nutzerinnen und Nutzer sammeln Bilder aus dem Netz und stellen diese auf einer eigenen virtuellen Pinnwand zusammen. Pro Account lassen sich mehrere Pinnwände anlegen und ganz unterschiedlichen Themen widmen. So entstehen persönliche Mood-Boards, und diese lassen sich auch mit anderen Nutzerinnen und Nutzern teilen und re-pinnen. Ein Großteil der Inhalte oder "Pins" wird inzwischen von Unternehmen, Medien und Marken hochgeladen. Das Schöne daran: Die Pins sind immer mit einem Link verknüpft! Und das bedeutet: Pinterest bringt Traffic auf die Webseite!

Pinterest als Suchmaschine

Das bringt uns wieder einmal zum Thema SEO (Search Engine Optimization). Denn die Suche auf Pinterest funktioniert etwas anders als z.B. bei Google. Wer bei Pinterest recherchiert, sucht nach Inspiration und Ideen. Genau darauf ist die Suche auch ausgerichtet. Sie fokussiert nicht auf exakte oder neueste Suchergebnisse, sondern durchsucht die vorhandenen Pins nach ihrer thematischen Relevanz. Viele Nutzerinnen und Nutzer suchen inzwischen sogar schon lieber über Pinterest als über Google. Mit dem neuen Trend-Tool, das seit Oktober 2022 verfügbar ist, lässt sich sehen welche Inhalte aktuell besonders beliebt sind, so lässt sich früh erkennen, was sich gerade zum Trend entwickelt. So können sich Unternehmen nach den Interessen der User:innen orientieren.

Pinterest als Werbeplattform

Seit 2019 bietet Pinterest auch verschiedene Werbeformate an. Und das macht Sinn: Laut offizieller Pinterest-Zahlen aus 2019 haben 55% der Nutzerinnen und Nutzer im Moment des Suchvorganges bereits eine konkrete Kaufabsicht. Und bei 90% dieser Gruppe wird dabei erst von Pinterest vorgeschlagen, welche Marken hierbei interessant sein können. Die Plattform dient damit schlicht auch als Entscheidungshilfe.

Mit dem  Feature "Try On" stieg Pinterest 2020 auch in das Gebiet der Augmented Reality ein: Mithilfe der Kamera-Funktion können so die Farben von Lippenstiften am eigenen Hautton virtuell getestet werden. Als gepinntes Foto kann man sich darüber mit befreundeten Personen austauschen und das entsprechende Produkt direkt über Pinterest kaufen. Die Funktionalität wurde mit einigen großen Kosmetikkonzernen in den USA gelauncht und ist in Europa derzeit noch nicht verfügbar. Doch zeigt sie die Richtung, in die es im Bereich Ecommerce gehen kann. 2022 wurde das Feature "Try On" auch auf Möbel und andere Einrichtungsgegenstände ausgeweitet. So kann man Zuhause testen, ob das ausgesuchte Möbelstück in die Wohnung passt und direkt kaufen, was aber bisher ebenfalls nur in den USA zur Verfügung steht. Allerdings ist eine In-App Shopping Funktion bei der ein Board oder Pin direkt mit einem Kauflink verknüpft werden kann, seit 2022 auch in Österreich verfügbar. Außerdem können Unternehmen nun auch ihre Produkte auf Pins taggen und über eine Schnittstelle ihre Produktkataloge leichter hochladen. 

Seit März 2023 ist in Österreich zudem die App Shuffles von Pinterest für iOS verfügbar. Mit dieser App lassen sich auf dem Smartphone Collagen aus Pins und eignen Bildern erstellen und animieren, die anschließend geteilt werden können. Damit erschließt sich Pinterest neue Zielgruppen, was wiederum gut für Unternehmen ist, die auf Pinterest aktiv sind.

Fazit

Pinterest ist definitiv ein konkurrenzfähiger Kanal zu Facebook und Co und findet auch hierzulande langsam seinen Platz im Werbeportfolio von Unternehmen. In den vergangen Jahren wurde, wie man sieht, viel getan, um Pinterest auch in Österreich attraktiver für Unternehmen zu machen.

Wenn auch der Kanal nicht zu jedem Unternehmen oder jeder Zielgruppe passt, so ist der Zeitpunkt trotzdem noch günstig, um Pinterest für sich zu entdecken. Besonders im deutschsprachigen Raum nutzen kaum Unternehmen den Kanal für Werbung. Wer gleich loslegen möchte, muss nur sein Pinterest Profil in ein Unternehmens Profil umwandeln, dort ein Werbekonto aufsetzen und eine gültige Zahlungsfunktion hinterlegen. Gern unterstützen wir beim Planen und Umsetzen.

datenwerk | Team Farner