Der Hype um Clubhouse - was kann die neue App?

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Der Hype um Clubhouse - was kann die neue App?

Vielleicht habt ihr auch schon davon gehört - die neue Social Media Plattform "Clubhouse" nimmt gerade richtig Fahrt auf! Der Opinion Tracker von datenwerk zeigt, dass die Anzahl der Erwähnungen von Clubhouse in den letzten Tagen enorm angestiegen ist. Doch was ist dran am neuen Hype? Wird Clubhouse wirklich den Social Media Markt erobern?

Unser Opinion Tracker zeigt, wie Clubhouse in den letzten Tagen explodierte

Clubhouse – eine exklusive Social-Audio-App

Im Prinzip ist es ganz einfach: Bist du Clubhouse-Mitglied erhältst du Zugang zu einer Menge digitaler Räume. Dort findest du zum Beispiel Talkshows, Gruppendiskussionen oder Networking-Events, bei denen du nicht nur passiv zuhören kannst, sondern dich auch aktiv in die Diskussionen einbringst. Es ist sozusagen eine Plattform für Live-Podcasts, welche ein riesiges Publikum zum Mitmachen animiert! Auf der Bühne stehen je nach Bedarf ein oder mehrere Speaker. Die Zuhörerinnen und Zuhörer können einfach ihre Hand heben und (mit entsprechender Einladung) ihre Gedanken mit den anderen teilen.

Aber nicht alle dürfen mitmachen.

Welcome to (the) Clubhouse

Der Name Clubhouse erinnert bereits an exklusive Clubs, zu denen nur wenige Privilegierte Zutritt haben. Tatsächlich spiegelt sich das wieder – es ist gar nicht so einfach, Zugang zu der App zu erlangen. Nicht nur, dass es Clubhouse ohnehin nur für Apple-Endgeräte gibt – Mitglied kann zudem nur werden, wer einen persönlichen Einladungslink erhält. Kennt man keine Person, die bereits Zutritt hat, sieht es schlecht aus: Man kann sich zwar auf einer Warteliste eintragen, aber wann man dann tatsächlich ins Clubhouse eintreten darf, ist fraglich.

Durch diese Marketingstrategie wird der Hype verstärkt: Die Angst, etwas zu verpassen, verstärkt das Verlangen up-to-date zu bleiben. Alle reden über etwas Exklusives, alle wollen es haben, aber nur manche mit den richtigen Connections erhalten den heiß ersehnten Zugang. Da jedes neue Mitglied zwei Einladungen verschicken kann, steigen die Nutzerinnen- und Nutzerzahlen allerdings trotzdem rasant an.

Für alle ist was dabei!

Ob du dich mehr für Politik, Talkshows oder das Promi-Leben interessierst, ist ganz egal. Denn sobald du einige Interessen in deinem Profil hinzugefügt hast, versorgt dich die App sofort mit den passenden Vorschlägen. Beispielsweise erzählt Paris Hilton von ihrer Kindheit, eine Gruppe von Atheisten und Atheistinnen leitet eine Podiumsdiskussion und Informatikerinnen und Informatiker debattieren über aktuelle Trends in der IT-Welt.

Die Idee hinter Clubhouse unterscheidet sich stark von TikTok, Twitter & Co. Bei den herkömmlichen Social Media Plattformen kommuniziert man nur in eine Richtung, bei Clubhouse aber steht der Austausch der Community im Mittelpunkt. Schon jetzt nutzen viele die App zum Networking und um Gleichgesinnte kennenzulernen. Während man sich früher lediglich berieseln lassen konnte, tritt man nun in direkte Diskussionen ein und trägt selbst etwas bei.

Was uns an Clubhouse weniger gefällt

Ein kleines Manko besitzt Clubhouse jedoch schon: Die Gespräche werden nicht aufgezeichnet. Sollte man einmal eine Diskussion verpassen, gibt es keine Möglichkeit diese On-Demand nachzuhören. Man muss sich stattdessen einen Zeitraum im Terminkalender freischaufeln.
Das derzeit noch viel größere Manko sind allerdings ungeklärte Fragen was den Datenschutz betrifft. Momentan ist nicht klar, ob und inwieweit Clubhouse mit den europäischen Datenschutzrichtlinien der DSGVO vereinbar ist. Die größte Frage betrifft das Anlegen von Schattenprofilen. Profile also von Nutzern, die überhaupt nicht registriert sind. Wer Clubhouse nämlich verwendet muss dazu, wie bei vielen Apps Standard, das Adressbuch freigeben. Clubhouse legt auf Basis dessen für alle Nummern, die es sich so krallt, ein Profil an. Basierend auf den Accounts, die mit dieser Nummer vernetzt sind (also, sie eingespeichert haben).

Begehe ich also eine Straftat wenn ich mich bei Clubhouse anmelde?

Während diese Praxis, leider, recht gängig ist (Facebook macht das auch), ist die rechtliche Basis der Datenverarbeitung noch umstritten. Denn laut DSGVO müssen Nutzerinnen und Nutzer der Datenverarbeitung explizit zustimmen - oder eben widersprechen - können. Was auch heißt, dass es eine Opt-Out-Funktion geben muss. Diese gibt es bei Clubhouse noch nicht - der Dienst scheint zu schnell gewachsen zu sein.

Die kurze und gute Antwort ist aber: Nein, du machst dich nicht strafbar. Derzeit befindet sich Clubhouse, in Europa, noch in einer rechtlichen Grauzone: Solange keine Beschwerde eingereicht wurde und sich die Gerichte nicht damit befasst haben, ist ihr Vorgehen grundsätzlich nicht illegal. Bei dem rasanten Wachstum, das die App aktuell hinlegt, ist das aber wohl nur eine Frage der Zeit. Wie es dann mit Clubhouse weitergeht, ob es einen legalen Mittelweg findet und sich langfristig gegen die wachsende Konkurrenz beweisen kann, wird sich zeigen. Wir halten euch, wie immer, auf dem Laufenden!

 

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Alexandra Posch
Alexandra Posch

Alex brennt für Social Media Kommunikation, Foto- und Videobearbeitung. Wenn sie sich nicht gerade um die Online Communities und Social Media Auftritte unserer Kund:innen kümmert, schreibt sie hier über die besten Tipps & Tricks rund um Social Media und Contenterstellung.