Alles was du zum Thema Barrierefreiheit im Web wissen solltest

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Du kannst dir noch nicht wirklich etwas unter dem Thema Barrierefreiheit im Web vorstellen? In diesem Blogbeitrag erfährst du, was man unter Barrierefreiheit im Web versteht, warum es wichtig ist, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen und was du tun kannst um deine Websites zugänglicher zu gestalten.

Barrierefreiheit im Web?

Eine Website ist dann barrierefrei, wenn sie unabhängig von Einschränkungen beim Sehen, Hören, Bewegen oder Verarbeiten von Informationen für alle zugänglich und nutzbar ist. Niemand soll von Websites und Internetapplikation ausgeschlossen werden!

Das World Wide Web Consortium (W3C) hat im Rahmen der Web Accessibility Initiative (WAI) mit den “Web Content Accessibility Guidelines” (WCAG) international anerkannte Richtlinien geschaffen. In diesen sind die verschiedenen Anforderungen an barrierefreie Websites festgelegt . 

Warum sollte ich mich damit beschäftigen?

Barrierefreie Websites für Onlineshopping, Onlinebanking, Social Media etc. können Menschen mit Behinderungen in ihrer Selbstständigkeit und sozialen Inklusion unterstützen. 

Ist dir das noch nicht Grund genug, dann gibt es noch weitere Vorteile für dich. Einerseits kannst du mit barrierefreiem Webdesign deine Zielgruppe erweitern und mehr potentielle Nutzer:innen erreichen. Andererseits verbessern sich die allgemeine Usability sowie die mobile Internetnutzung, weil eine einwandfreie Darstellung deiner Website mit universellem Design auf unterschiedlichen Browsern und Endgeräten besser gewährleistet wird. Außerdem kann es dir bei der Suchmaschienen-Optimierung (SEO) behilflich sein. Denn Suchmaschinen sind quasi auch blind. Barrierefreie Websites erfüllen höchste technische Standards, welche z.B. zu einer schnelleren Ladezeit führen können. Dadurch sind sie auch leichter zu pflegen und zu warten.

Falls du jetzt noch immer nicht von den Vorzügen von Barrierefreiheit im Web überzeugt bist, gibt es noch einen letzten wichtigen Punkt: Du hältst dich an bestehende Gesetze. Denn es gibt immer mehr gesetzliche Vorgaben zu diesem Thema - in Österreich gilt zum Beispiel seit 2021 das Web-Zugänglichkeits-Gesetz (WZG). 

Kriterien von Barrierefreiheit im Web nach WCAG 2.1

Der WCAG 2.1 nach bilden vier Prinzipien die Grundlage für Barrierefreiheit im Web. Zu jedem Prinzip gibt es eine Reihe von Richtlinien, insgesamt 13. Sie stellen sicher, dass die Inhalte für so viele Menschen wie möglich zugänglich sind. Für diese Richtlinien gibt es drei unterschiedlichen Konformitätsstufen: A, AA und AAA.

Wahrnehmbar 

Der Inhalt deiner Website muss wahrnehmbar sein. Das kannst du unter anderem durch Textalternativen, Untertitel, Videobeschreibung und Größenänderung ermöglichen.

Bedienbar 

Die Kontrollelemente des Inhalts müssen bedienbar sein. Alle Funktionen müssen per Tastatur und diversen assistiven Technologien bedienbar sein. Du musst deinen Nutzer:innen genügend Zeit geben, um Inhalte lesen und verstehen zu können. Auf blinkende Elemente, oder andere Inhalte, die Anfälle auslösen könnten, solltest du verzichten. Auch Fokus-Reihenfolge, Linkzweck, Überschriften und Beschriftungen können deine Inhalte bedienbarer machen.

Verständlich

Informationen und Bedienung der Benutzerschnittstelle müssen verständlich sein. Achte daher auch auf Aspekte wie gute Lesbarkeit und konsistente Navigation. Durch Eingabehilfen und Fehlererkennung kannst du Fehlervermeidung unterstützen.

Robust

Deine Inhalte müssen robust genug sein, damit sie zuverlässig von einer großen Auswahl an Benutzeragenten interpretiert werden können. Dazu gehören auch assistierender Technologien, wie beispielsweise Screenreader oder Braillezeile.

Ist deine Website barrierefrei?

Willst du jetzt wissen, wie es mit deiner Website im Hinblick auf Barrierefreiheit aussieht? In einem ersten Schritt kannst du die folgenden Punkte ausprobieren.

  • Haben alle Bilder einen Alternativtest, wenn du Bilder ausschaltest?
  • Kannst du mit der Tab-Taste die Seite durchspringen? Ist der Fokus überall sichtbar und alles bedienbar?
  • Hast du alle Überschriften, Listen und Tabellen entsprechend dem Verwendungszweck verwendet?
  • Haben alle Eingabefelder eine Beschriftung und ist diese mit den Eingabefeldern verbunden?
  • Ist die vorherrschende Sprache definiert?
  • Ist der Sprachwechsel ausgezeichnet?
  • Beschreiben Linktexte ausreichend das Ziel?
  • Passen deine Farbkontraste?

Das ist natürlich nur ein Anfang. Es gibt bereits viele verschieden nützliche Tools, mit denen du deine Website überprüfen kannst.

 

Du brauchst Hilfe dabei, beim Thema Barrierefreiheit  im Web durchzublicken und willst deine eigene Website  für mehr Menschen zugänglich machen? Dann wende dich ganz einfach an unsere Expertinnen und Experten via office@datenwerk.at!

datenwerk | Team Farner