Business Model Generation Canvas

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Der Business Model Generation Canvas ist eine Methode, mit der du eine Business-Idee visualisieren und prüfen kannst, ob sie "wasserdicht" ist.

Was ist das?

Die Methode "Business Model Generation" stammt aus dem gleichnamigen Buch von Alexander Osterwalder und Yves Pigneur. Sie unterstützt Personen und Organisationen dabei, einfacher zur optimalen Strategie für ihr Unternehmen zu gelangen. Der Business Model Generation Canvas ist eine Art Raster. Dieses Raster besteht aus neun Bereichen, die in einer bestimmten Reihenfolge ausgefüllt werden müssen. Die Reihenfolge ist wichtig, da einige der Inhalte sich erst aus den anderen ergeben.

Business Modell Generation Canvas für Kommunikation

Auch in der Kommunikation kann dieses Modell angewendet werden, denn Kommunikation ist ein komplexes System. Dabei ist es natürlich wichtig, dass sie sowohl für den/die Kommunikator:in als auch für die Zielgruppe passt.

Im Folgenden beschreiben wir die neun Segmente des Rasters und gehen darauf ein, worauf dabei zu achten ist.

1) Kundensegmente / Customer Segments

Allen Anfang macht - wie so oft - die Zielgruppe. Wen möchtest du denn überhaupt erreichen und wer sind deine wichtigsten Kund:innen? Eine Methode, die dir dabei gut helfen kann und auch im datenwerk viel verwendet wird, sind Personas.

Im Zusammenhang mit dem Kundensegment ist zu beachten, dass es hierbei nicht nur um deine Endkund:innen geht. Von Interesse sind alle Zielgruppen, die Interessen im Unternehmen haben. Das können zum Beispiel auch Angestellte in deinem Unternehmen sein.

2) Wertangebote / Value Proposition

Beim Wertangebot geht es nicht um das Produkt an sich. Es geht darum, was dieses Produkt für deine Zielgruppen leistet. Welche Probleme löst dein Produkt? Welche Bedürfnisse möchtest du erfüllen? Unterschiedliche Zielgruppen haben möglicherweise auch unterschiedliche Probleme, die du mit deinem Produkt lösen könntest.

3) Kanäle / Channels

Hier geht es darum herauszufinden, wo du deine Zielgruppe erreichen kannst. Kommst du vielleicht über deine Homepage mit ihr in Kontakt? Über eine App? Oder doch über ein bestimmtes soziales Netzwerk? Finde heraus, welcher Kanal für dich und deine Zielgruppe am besten funktioniert. Dabei solltest du vor allem datenbasiert arbeiten. Verwende Analytics-Daten deiner Website oder deiner Social Media Profile, um deine besten Kanäle zu identifizieren. Um im Anschluss herauszuarbeiten, wo deine Berührungspunkte mit der Zielgruppe liegen, kann eine Customer Journey zur Visualisierung sehr hilfreich sein.

4) Kundenbeziehung / Customer Relationships

Welche Art von Beziehung möchtest du mit deinen Kund:innen pflegen? Wie kannst du diese Beziehung ausbauen und erweitern? Passt die Form der Beziehung überhaupt zum Geschäftsmodell?

5) Einnahmequellen / Revenue Streams

Dieser Punkt ist besonders bei der klassischen Businessmodel-Entwicklung wichtig. Fragen, die hier zu stellen sind, können sein: Zu welchem Preis biete ich meine Leistungen an? Wofür verlange ich Geld? Woher bekomme ich sonst noch Einnahmen? Auch ein Blick auf die Preisgestaltung der Konkurrenz ist von Vorteil. "Think outside the box" ist gefragt. Gerade digitale Geschäftsmodelle sind oft weit vom klassischen "Geld für Produkt"-Modell entfernt.

6) Schlüsselressourcen / Key Resources

Welche Ressourcen und Infrastruktur benötige ich, um mein Produkt oder meinen Service anbieten zu können? Die Beantwortung dieser Fragen liegt im Segment Schlüsselressourcen. Gemeint sind hier zum Beispiel Expert:innen auf einem bestimmten Gebiet oder spezifisches Fachwissen zu einem Thema.

7) Schlüsselaktivitäten / Key Activities

Hier geht es um die Aktivitäten die notwendig sind, damit du dein Produkt anbieten kannst. Dabei ist es wichtig, dass du genau hinschaust. Ein Beispiel: Um einen Blog zu schreiben fällt dir vielleicht primär das Schreiben an sich ein. Aber das ist natürlich nicht das Einzige. Vor dem Schreiben ist in vielen Fällen eine ausgiebige Recherche notwendig. Danach natürlich das Korrekturlesen. Die Suchmaschinenoptimierung (SEO) sollte natürlich auch nicht fehlen. Und dann noch ein gutes Titelbild als Aufmachen. All das ist für einen guten Blogbeitrag relevant und muss bedacht werden. Wie gesagt, hier ist genau hinzuschauen, welche Aktivitäten notwendig sind.

8) Schlüsselpartner:innen / Key Partners

Kannst du bei deinem Produkt oder Service nicht alles selbst machen und benötigst die Unterstützung oder das Know-How von Anderen? Dann solltest du dir innerhalb dieses Segments darüber Gedanken machen. Diese Personen oder Unternehmen sind deine Schlüsselpartner:innen. Überlege dir zum Beispiel ob du Zulieferer hast, bzw. und ob du von anderen abhängig bist.

9) Kostenstruktur / Cost Structure

Bei der Kostenstruktur kannst du abschließend aus den vorher ausgearbeiteten Punkten ableiten, welche Ausgaben du hast. Welche Schlüsselressourcen oder Schlüsselaktivitäten sind z.B. die Kostentreiber? Auch hier solltest du sorgfältig arbeiten, um keine versteckten Kosten zu übersehen.

Vorteile

Nach den vielen Beschreibungen bleibt eine wichtige Frage: Welche Vorteile hast du, wenn du den Business Model Generation Canvas für dich nutzt? Die hervorstechendsten Vorteile sind:

  • Zielgruppe im Fokus
    Der Business Model Generation Canvas hilft dir im Blick zu behalten, was für dein Geschäft essentiell ist und erinnert dich, deine Zielgruppe immer im Hinterkopf zu behalten.
  • Prioritäten setzen
    Er zeigt außerdem, welche Tätigkeiten für dich nicht so wichtig sind, welche dich vielleicht sogar blockieren oder verlangsamen und erlaubt dir, dein Geschäftsmodell dementsprechend anzupassen.
  • Flexibilität
    Der Business Model Generation Canvas ist ein Brainstorming-Tool. Im Gegensatz zum herkömmlichen umfangreichen Businessplan erlaubt dieses Modell problemlos neue Dinge auszuprobieren und eine größere Flexibilität.

Interesse geweckt?

Wenn du dich weiter mit dem Business Model Generation Canvas vertraut machen möchtest, empfehlen wir dir dieses Video oder direkt das Buch von Alexander Osterwalder und Yves Pigneur.

Du möchtest mehr darüber erfahren, wie du den Business Model Generation Canvas für dich und dein Unternehmen nutzen kannst? Dann wende dich an unsere Expertinnen und Experten via office@datenwerk.at

Daniel Gaubinger-Börner
Daniel Gaubinger-Börner

Daniel ist unser Data Scientist. Das bedeutet, dass er aus Zahlen und Daten logische Schlüsse zieht. Außerdem ist er ein Meister von statistischen Auswertungen, bezwingt erfolgreich R und weiß genau, welche Daten diverse Social-Media-Plattformen ausgeben.