Adobe After Effects oder Premiere Pro – Wann benutze ich was?

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Hier erfährst du, ob für deine Videobearbeitung Adobe After Effects oder Premiere Pro besser geeignet ist. Gerade, wenn man beginnt sich mit Videobearbeitung auseinander zu setzen, können die vielen möglichen Programme von verschiedenen Anbietern überfordernd wirken. Wir wollen uns in diesem Artikel auf Adobe After Effects und Adobe Premiere Pro konzentrieren, da sie weit verbreitet sind.

Adobe After Effects ist spezialisiert auf Logo und Charakter Animation, Erklär-Animation, visuelle Effekte (VFX) oder auf Green Screen Compositioning. Also alles Dinge, die über den reinen Videoschnitt hinausgehen.

Geht es um den grundlegenden Videoschnitt aus Rohmaterial, ist es auch möglich mit Adobe After Effects zu schneiden. Allerdings ist das eher für kurze Sequenzen für die Effekt-Erstellung geeignet, da es dort um Details geht. Jedes Bild oder Video bekommt seine eigene Spur. Wenn beispielsweise ein Schnitt bei einem Video gesetzt wird, erscheint der nächste Abschnitt des Videos wieder auf einer neuen Spur. Bei längeren Videos würde das zu unübersichtlich. Bei Premiere Pro bleibt dagegen der neue Abschnitt des Videos auf der gleichen Spur.

Andersherum bietet Adobe Premiere Pro zwar auch Möglichkeiten, Effekte zum Filmmaterial hinzuzufügen, beispielsweise Farb- und Audiokorrektur oder das Erstellen von Text und Untertitel, aber man merkt schnell, dass diese Möglichkeiten im Vergleich zu Adobe After Effects eher eingeschränkt sind und sich nicht so stark individualisieren lassen. Grundsätzlich kann man aber auch mit Adobe Premiere Pro tolle Ergebnisse mit Effekten erzielen.

Sollte dein Schwerpunkt rein auf dem Videoschneiden liegen, ist Premiere Pro vollkommen ausreichend und – auf Videoschnitt bezogen – besser als After Effects. Beim Schneiden lässt sich mit Premiere Pro einfach flüssiger arbeiten. Gerade bei einem größeren Projekt. Dort gibt es schnell viele verschiedene Sequenzen und viele verschiedene Audiospuren über einen längeren Zeitraum. In After Effects würde man schnell die Übersicht verlieren. Außerdem ist bei Premiere Pro am Ende die Render-Zeit oft kürzer. Es müssen schließlich nicht aufwändige Frame-By-Frame-Effekte und Animationen verarbeitet werden. Auch bei der Audiobearbeitung hat Premiere Pro klar die Nase vorn.

Nur wenn du mit dem Gedanken spielst, individuellere und fortgeschrittenere Animationen und filmreife Effekte à la Hollywood mit Explosionen, Motion Tracking und komplexere Übergänge zwischen Szenen zu deinem Video oder Film hinzuzufügen, dann solltest du dir After Effects unbedingt anschauen.

Auch wenn du ein animiertes Intro für deine Marke oder deinen Online Kanal oder gleich ein ganzes Animationsvideo erstellen willst, lohnt es sich, sich mit Adobe After Effects auseinanderzusetzen. In diesem Bereich ist Adobe After Effects mit individualisierbaren Textanimationen und animierbaren Grafiken Adobe Premiere Pro klar überlegen.

Adobe After Effects und Adobe Premiere Pro zusammen verwenden

 

Am besten ist es natürlich, wenn man die Vorteile beider Programme nutzt und sie zusammen verwendet. Das geht durch den Dynamic Link von Adobe sehr intuitiv. Damit musst du nicht zuerst die Datei aus dem einen Programm rendern und dann in das andere Programm wieder importieren.

Beispielsweise kann man einen Clip in Premiere Pro, den man in After Effects weiter bearbeiten möchte, durch Drücken der rechten Maustaste durch eine After Effects Komposition ersetzen. Schon öffnet sich After Effects und man kann den Clip dort weiter bearbeiten. Dieser wird dann auch automatisch in Premiere Pro geändert. Andersherum geht das genauso.

Man kann auch eine neue dynamische Komposition in After Effects erstellen, die schon genau die Eigenschaften hat, die passend für dein Premiere Pro Projekt ist. Dazu kann man in Premiere Pro eine neue After Effects-Komposition erstellen. Dadurch wird dann After Effects automatisch mit einer neuen Kompositon geöffnet. Weiter Informationen darüber findest du auf der Website von Adobe.

Insgesamt lässt sich grob zusammenfassen, dass es darauf ankommt, was genau du vorhast, um zu entscheiden, ob Adobe After Effects oder Premiere Pro richtig für dich ist. Im Allgemeinen ist Adobe Premiere Pro für Beginner:innen in den meisten Fällen ausreichend.

Übrigens sind After Effects und Premiere Pro nach einem ähnlichen Prinzip aufgebaut. Hast du Erfahrung in einem Programm, wirst du dich auch in dem anderen leichter zurecht finden. Fang also am besten gleich an, um dir selbst ein Bild zu machen!

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datenwerk | Team Farner