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Dein barrierefreier Newsletter – richtig gestaltet!

Du verschickst regelmäßig wichtige und interessante Informationen als Newsletter? Dann ist es dir sicher wichtig, dass alle deine Empfänger:innen diesen Newsletter auch lesen können. Hier kommt der barrierefreie Newsletter ins Spiel!

Was ist ein barrierefreier Newsletter?

Ein barrierefreier Newsletter ist ein Newsletter, der für alle Menschen zugänglich ist, unabhängig von ihren körperlichen Fähigkeiten oder Einschränkungen.

Ein barrierefreier Newsletter ist so gestaltet, dass er von Menschen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen gelesen und verstanden werden kann. Dazu gehören etwa Menschen mit Sehbehinderungen, Hörbehinderungen oder motorischen Einschränkungen. Aber auch Fälle, bei denen die Einstellungen im Mail Programm so sind, dass keine Bilder angezeigt werden, sind zu bedenken, dann ist ein ALT-Text Gold wert, weil man damit den Inhalt des Bildes sozusagen lesen kann. Oder deine Leser:innen möchten sich vielleicht beim Kochen den Newsletter mittels Screenreader vorlesen lassen. In diesem Fall empfiehlt es sich ebenso, die Überschriften richtig gesetzt und den Text übersichtlich strukturiert zu haben.

Barrierefreiheit im Netz betrifft uns alle in der einen oder anderen Situation. Deshalb ist sie uns im datenwerk besonders wichtig.

Nutzer:innen, die Schwierigkeiten haben, sich auf Webseiten zurechtzufinden, nutzen „assistive Technologien“. Um die Orientierung zu erleichtern und Webseiten barrierefrei umzusetzen, gibt es Richtlinien für barrierefreie Webinhalte (WCAG 2.1). Diese bestehen aus unterschiedlichen Prinzipien, die sich auf Webinhalte anwenden lassen. Übrigens: Mehr zum Thema Barrierefreiheit im Netz haben wir hier für dich zusammengefasst. E-Mails bzw. Newsletter unterscheiden sich zwar von Webinhalten, dennoch gibt es einige Prinzipien, die auch hier angewendet werden können.

Wusstest du, dass laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mehr als eine Milliarde Menschen weltweit mit einer Form von Behinderung leben? Das entspricht 15 % der Weltbevölkerung, also einer relativ großen Gruppe. Davon sind laut WHO 1,3 Milliarden Menschen visuell beeinträchtigt. Je weniger Barrieren sich in deinem Newsletter befinden, desto mehr Menschen können sich also damit auseinandersetzen. Und je besser zugänglich die Inhalte sind, desto besser kommen deine Botschaften bei allen Empfänger:innen an. Das erhöht deine Reichweite!

Wie gestalte ich einen Newsletter barrierefrei?

Um einen Newsletter barrierefrei zu gestalten, müssen verschiedene Maßnahmen ergriffen werden. Hier sind einige wichtige Punkte:

Klare Sprache

Verwende eine klare und einfache Sprache, um die Inhalte des Newsletters zu beschreiben. Vermeide komplizierte, lange Sätze, die mehr Konzentration erfordern. Nicht alle Leser:innen können diese gleich gut erfassen. Passe die Sprache deiner Zielgruppe an. Nicht immer sind Fremdwörter eine gute Wahl, verwende stattdessen einfachere Synonyme.  Auch lange, komplexe Wörter oder Jargon verlangen nach mehr Konzentration. Verwende kürzere Alternativen, wenn möglich! Mit dem Flesch-Reading-Test kannst du die Lesbarkeit deiner Texte vorab testen.

Logischer Aufbau

Verwende Überschriften und Absätze, um den Inhalt des Newsletters zu strukturieren. Dies erleichtert es, Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen, den Inhalt zu verstehen.

Leser:innen mit assistiven Technologien wie Screenreadern bekommen deine Inhalte in der Leserichtung (links nach rechts, oben nach unten) vorgelesen. Damit der Inhalt richtig vorgelesen wird, muss der Aufbau hierarchisch sein.

Simple Schriftart

Verwende eine klare und einfache Schriftart, die auch für Menschen mit Sehbehinderungen leicht lesbar ist. 14 Pixel sollte der Text in dem E-Mail mindestens groß sein. Achte bei der Wahl deiner Schriftart darauf, dass diese gut lesbar und die Buchstaben nicht zu eng gesetzt sind. „Impact“ eignet sich zum Beispiel nur für große Überschriften, weil die Zeichen sehr dicht nebeneinander gesetzt sind und so bei kleiner Größe schlechter lesbar sind. Bei uns ist die natürliche Leserichtung von links nach rechts. Vermeide daher rechtsbündigen Text und Blocksatz, bei dem die Abstände zwischen den einzelnen Wörtern unterschiedlich sind. Manche Leser:innen tun sich schwer damit und können dem Text nicht richtig folgen.

Kontrast ist essenziell für einen barrierefreien Newsletter

Verwende ausreichend Kontrast zwischen Text und Hintergrund, um sicherzustellen, dass der Inhalt für Menschen mit Sehbehinderungen (wie Farbschwäche) gut sichtbar ist. Achte darauf, dass zwischen Texten und Hintergrund ein ausgewogenes Kontrast-Verhältnis besteht. Dunkle Texte sollten nicht auf dunklem Hintergrund platziert werden. Ebenso solltest du zum Beispiel auch keinen gelben Text auf Weiß platzieren. Wenn du genau testen willst, ob deine Farbwahl für Text und Hintergrund in deinem Newsletter den Richtlinien für Barrierefreiheit entspricht, kannst du es hier mit dem Contrast Checker herausfinden.

Bilder und Grafiken

Stelle sicher, dass alle Bilder und Grafiken mit alternativen Texten versehen sind, damit auch blinde oder sehbehinderte Menschen den Inhalt verstehen können. Wenn möglich, gib Bildern einen Alternativ-Text, indem du im Code das sogenannte „alt-Attribut“ befüllst. Der Text soll den Inhalt des Bildes sinngemäß wiedergeben. User:innen mit Screenreader bekommen diesen dann vorgelesen und können sich so besser vorstellen, was auf dem Bild zu sehen ist. Rein dekorative Bilder, die nicht zum Verständnis des Inhalts notwendig sind, benötigen ein leeres alt-Attribut (alt=““), damit Screenreader diese als dekorativ erkennen.

Schnell blinkende, flackernde GIFs gehören nicht in einen Newsletter. Bei empfindlichen Leser:innen können sie im schlimmsten Fall epileptische Anfälle verursachen. Aber auch nicht beeinträchtigte Leser:innen empfinden so etwas schnell als optisch störend und unangenehm zum Ansehen. Verwende stattdessen GIFs mit fließenden Übergängen oder einfach statische Bilder.

Barrierefreier Newsletter – welche Formate?

Biete eine Möglichkeit an, den Newsletter in verschiedenen Formaten zu erhalten, z. B. als reine Textdatei oder als Audio-Datei. Einige Tools ermöglichen es, den Newsletter mitsamt einer Text-Only-Version zu verschicken. Die Empfänger:innen können dann wählen, ob sie die klassische oder die reine Text-Ansicht bevorzugen. In der reinen Text-Ansicht werden Bilder und Farben entfernt und übrig bleibt nur der Text-Inhalt. Achte daher darauf, dass du wichtige Informationen nicht in einem Bild versteckst, sondern im Text darauf eingehst. Denn wenn die Bilder nicht geladen werden oder nur die Text-Only-Version geöffnet wird, geht diese Information verloren.

Indem du diese Maßnahmen umsetzt, stellst du sicher, dass dein Newsletter für alle Menschen zugänglich ist, unabhängig von ihren Fähigkeiten oder Einschränkungen.

Gibt es gesetzliche Vorgaben für barrierefreie Newsletter?

Ja, es gibt gesetzliche Vorgaben für barrierefreie Newsletter. In Österreich ist das „Bundesgesetz über den barrierefreien Zugang zu Websites und mobilen Anwendungen des Bundes (Web-Zugänglichkeits-Gesetz – WZG)“ maßgeblich für die Barrierefreiheit von digitalen Angeboten und damit auch von Newslettern. Konkret bedeutet das, dass Newsletter so gestaltet sein müssen, dass sie auch von Menschen mit Behinderungen problemlos genutzt werden können. Dazu gehören, wie schon ausgeführt, eine klare Strukturierung, ausreichend Kontraste, eine angemessene Schriftgröße und die Möglichkeit zur Navigation über die Tastatur.

Welche Vorteile hat ein barrierefreier Newsletter für Unternehmen oder Organisationen?

Ein barrierefreier Newsletter bietet Unternehmen und Organisationen mehrere Vorteile. Zum einen ermöglicht er Menschen mit Behinderungen den Zugang zu wichtigen Informationen und erhöht somit die Reichweite deiner Kommunikation. Zum anderen demonstriert er das Engagement des Unternehmens oder der Organisation für die Inklusion und Gleichberechtigung aller Menschen. Darüber hinaus kann ein barrierefreier Newsletter auch die Lesbarkeit und Benutzerfreundlichkeit verbessern, was zu einer höheren Kundenzufriedenheit und einem positiven Image beitragen kann. Schließlich kann eine barrierefreie Gestaltung auch dazu beitragen, rechtliche Anforderungen zu erfüllen und mögliche rechtliche Konflikte zu vermeiden.

Brauchst du Hilfe bei der Optimierung deiner Newsletter? Schreib uns, wir helfen dir gerne!

Elisabeth Pausz

Wer wissen will, wie man seine Botschaft so rüberbringt, dass sie nicht falsch verstanden wird, ist bei Elisabeth richtig. Die gelernte Kommunikationsmanagerin stapft gerne in den Schuhen ihrer Kund:innen, um deren Bedürfnisse besser zu verstehen und zu übersetzen, welche Antworten auf welche Probleme gefunden werden müssen.

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