Newsletter: Wie du mit der richtigen Kampagnenstrategie erfolgreich E-Mail-Adressen sammelst

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Wir wollen dir heute zeigen, wie du weniger Geld für Werbung ausgibst und mit der richtigen Kampagnenstrategie trotzdem mehr erreichst.

Irgendwie ist neuerdings immer öfter Wahlkampf. Daher kennst du sicher den Fall: Die Parteien kämpfen um deine Aufmerksamkeit und um deine Stimme. Eine Partei möchte ihr Konzept zur Bekämpfung des Klimawandels umsetzen und sucht dafür Unterstützung, nicht nur in Form von Stimmen, sondern auch durch Personen, die ihr im Vorfeld der Wahl helfen. Deshalb hat sie sich entschlossen, E-Mail-Adressen zu sammeln. 

Trotz Ads auf Social Media und einer hübschen Landing-Page mit einem mitreißenden Statement-Video von der Vorsitzenden trägt sich allerdings niemand in ihre E-Mail-Liste ein.

Was ist passiert?

Eigentlich haben sie doch alles richtig gemacht. Durch die Ads konnten sie die passende Zielgruppe erreichen. Auf der Landing-Page habe sie klar ihr Ziel kommuniziert, und welchen Vorteil es für alle bringen würde, wenn wir den Klimawandel mit ihrem Plan bekämpfen. Selbst die Inhalte der zukünftigen E-Mails, die sie ausschicken möchte, hat sie klar und offen dargelegt. Es ist ein Win-Win für alle Seiten, möchte man meinen.

Das ist zwar alles logisch, aber es funktioniert nicht.

Es ist ein Geben und Nehmen

Nicht der Nutzen des erreichten Ziels ist ausreichend, sondern der Nutzen der Mitarbeit muss klar kommuniziert sein. Und zusätzlich reicht ein reines Kommunizieren letztlich auch nicht aus, denn am Besten gibst du auch sofort noch etwas her. Im Grunde ein einfacher Tauschhandel: du bekommst eine E-Mail-Adresse und gibst etwas dafür. Selbst wenn du nichts Physisches verkaufst oder anbietest, es gibt immer etwas Nützliches, was du deiner Zielgruppe anbieten kannst.

Schauen wir uns also doch noch einmal an, welche Varianten zum List-Building es gibt:

1. Du versprichst nichts Konkretes und gibst auch nichts her

Stell dir vor, du gehst gerade durch die Stadt, und plötzlich steht jemand vor dir, erzählt dir etwas vage über CO2-Steuer und den Ausbau von öffentlichem Verkehr zur Bekämpfung des Klimawandels und möchte deine Adresse haben. Ihre Vorhaben fändest du sogar toll, allerdings kann dir die Person weder sagen, wozu genau sie dafür deine Adresse braucht, noch was ansonsten passieren soll. Würdest du deine Adresse hergeben? Also wir nicht. Um ehrlich zu sein, hätten wir die Person wahrscheinlich noch im ersten Satz unterbrochen und uns nicht einmal angehört, worum es geht.

Auch im Internet unterscheidet sich unser Verhalten nicht grundlegend von dem in der Offline-Welt. Solch eine Kampagne kostet dich unterm Strich nur viel Geld und bringt wenig Ergebnisse.

Die FPÖ macht es ähnlich und bittet Menschen um ihre E-Mail-Adressen mit den sehr vagen Worten: "Sei deiner Zeit voraus, unterstütze uns und erhalte Informationen aus erster Hand."

2. Du versprichst etwas Konkretes, gibst aber nichts her

Selbe Situation wie zuvor: du wirst genauso angesprochen, nur kann dir die Person diesmal genau erklären, weshalb sie deine Adresse braucht, und wie dies dabei helfen kann, die Klimaziele zu erreichen. Uns würde das schon besser gefallen, und wir wären geneigt unsere Adresse herzugeben. Die Frage ist aber nach wie vor: Wären wir überhaupt erst stehen geblieben? Immer noch besser als Variante 1, aber trotzdem noch nicht optimal.

Im letzten Nationalratswahlkampf machten die NEOS so etwas Ähnliches: sie baten Menschen darum, sich als "Zukunftsbotschafter_in" auf ihrer Website zu registrieren. Sie erklärten auch, dass sie deine E-Mail-Adressen brauchen, damit du eine "wichtige Schnittstelle" zwischen ihnen und anderen BürgerInnen sein kannst und so aktiv im Wahlkampf mithilfst.

Online wirst du mit dem Ansatz für jede Adresse mit Werbegeld zahlen. Je mehr Geld du ausgibst, desto mehr unterschreiben. Teuer und wenig wirksam.

3. Du versprichst einen konkreten Nutzen und gibst etwas her

Du bist wieder auf der Straße. Jemand erregt durch das Verschenken kostenloser Broschüren deine Aufmerksamkeit, in denen alle möglichen Ideen beschrieben sind, wie du als Einzelperson dem Klima helfen kannst. Das findest du praktisch, denn so kannst du ganz leicht deinen Beitrag leisten. In der Broschüre wird deutlich, dass es damit aber nicht getan ist und wir größere politische Maßnahmen brauchen, um den Klimawandel aufzuhalten. Die Person erklärt dir, dass es ihr Ziel ist, diese Maßnahmen mit der nächsten Regierung umzusetzen, und dass deine Unterstützung dabei eine große Hilfe sein kann. Ich würde meine Adresse sofort dafür hergeben.

Wie kann so ein Geschenk in der Online-Welt aussehen? Ein Online-Pendant dazu wäre zum Beispiel, die Whatsapp-Kampagne "Werner Calling" der Grünen im Nationalratswahlkampf vor einem Monat. Dabei baten sie Leute, ihnen Namen von ihren FreundInnen zu schicken, damit Werner Kogler sie persönlich ansprechen konnte. Es wurden also fleißigst bis zu 10 Namen pro Person an die Grünen geschickt und dann meldeten sich Werner Kogler zurück mit einer persönlichen Message: "Lieber Wolfgang,...". Persönlicher geht es wohl kaum.

Vor deiner Kampagne solltest du dir daher die Zeit nehmen und dir die folgenden drei Dinge zur Kampagnenstrategie überlegen:

  • Was will ich erreichen?
  • Was für einen Nutzen biete ich konkret an?
  • Was könnte ich kostenlos an meine Zielgruppe verschenken, das auch etwas mit meinem versprochenen Nutzen zu tun hat? (Wie wäre es zum Beispiel mit einer Einladung in eine geheime Facebook-Gruppe?)

User Fazit

Ohne ein klares Ziel vor Augen geht gar nichts, das ist sowieso klar. Ein konkretes Nutzenversprechen auf dem Weg hilft dir, Interessierte überhaupt erst zu finden. Durch das kleine Geschenk musst du nur wenig in Werbung investieren, weil es wie ein Lockmittel wirkt. Man nennt das auch einen “Lead-Magnet”. Zusätzlich setzt dadurch der Netzwerk-Effekt ein, und deine Kampagne skaliert. Du erzielst mit wenig Aufwand große Ergebnisse.

Wenn du mit uns gemeinsam überlegen möchtest, was du für deine Kampagne strategisch anbieten kannst, dann schreib uns gerne eine Mail!
 

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datenwerk | Team Farner